Sámische Sammlung – Bitte um Unterstützung für ein Restaurierungsprojekt


Die Sámen sind die einzige indigene Bevölkerung Europas. Ihre Heimatregion Sápmi erstreckt sich über die nördlichen Teile Norwegens, Schwedens, Finnlands und die Kola-Halbinsel der Russischen Föderation. Im Zuge des „Nordischen Kolonialismus“ seit dem 16. Jahrhundert wurden die Sámen marginalisiert und viele einer starken Assimilationspolitik ausgesetzt. Ihre kulturellen Traditionen und Sprachen ebenso wie ihr praktisches und spirituelles Wissen wurden unterdrückt bzw. zerstört. Gleichzeitig wurden ihre im/materiellen Ausdrucksformen gesammelt und auf Museen in ganz Europa und Nordamerika verteilt.

Elchschlitten

Rentierkarawane mit Schlitten, VIII Eu 6030,a/20 © Museum Europäischer Kulturen / Gustav Hagemann

Das MEK beherbergt eine der größten und bedeutendsten sámischen Sammlungen außerhalb Nordeuropas. Sie umfasst rund 1.000 Objekte aus dem 17. bis 21. Jahrhundert. Hinzu kommen Zeichnungen, Kupferstiche, Gemälde sowie um die 670 historische Fotografien.

Seit 1. Dezember 2022 erforscht ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördertes zweijähriges Projekt die Sammlung. Gemeinsam mit sámischen Vertreter*innen werden systematisch jene Objekte und Objektgruppen identifiziert, die im Kontext des „Nordischen Kolonialismus“ in Sápmi gesammelt wurden. Das MEK kooperiert dabei mit dem Sámen Museum Siida (Aanaar/Anár/Inari, Finnland), dem Ájtte Museum (Jåhkåmåhke/Dálvvadis/Jokkmokk, Schweden) sowie mit Dávvirat Duiskkas (Projekt „Sámische Sammlungen in deutschen Museen“) beim Norwegischen Museumsbund.

Die Besonderheit des Projektes besteht darin, dass es sich nicht auf Archivrecherchen beschränkt. Vielmehr stehen das sámische Wissen und die in Sápmi erzählten Geschichten im Zentrum. Ab Herbst 2023 sollen daher sámische Forscher*innen, Künstler*innen und Community- Vertreter*innen die Objekte vor Ort erforschen können. Momentan werden dafür die Objekte zugänglich gemacht.

Bootspitze

Schlitten II C 2661 © Museum Europäischer Kulturen / Ronny Heuschneider & Maik Schult 2023

Gezeigt werden sollen auch Transportschlitten, die in der nomadischen sámischen Alltagskultur zentral waren. Sie wurden so konstruiert, dass auch lange Zeltstangen hineinpassten. Der Schlitten mit der Inventarnummer II C 2661 hat insofern eine besondere Geschichte, als wir seine Vorbesitzer namentlich kennen: Er gehörte der Familie Blind, die 1920 nach Arjeplog (schwedischer Teil Sápmis) kam. Dort waren solche Schlitten noch bis in die 1950er Jahre in Gebrauch.

1981 kam der Schlitten über Einar Wallquist, lokaler Sammler und Direktor des Silbermuseums in Arjeplog, ans Berliner Museum. Aufgrund seiner Größe und des fehlenden Platzes im Depot wurde er auf dem Dachboden gelagert. Leider hat er dort über die Jahrzehnte Schaden genommen und ist daher stark restaurierungsbedürftig. Der jetzige Zustand des Schlittens erlaubt es nicht, ihn ohne vorherige Dekontaminierung und Restaurierung im MEK Studio zu zeigen. Die Gesamtkosten für die Restaurierung belaufen sich voraussichtlich auf circa 5.360€.

Bereits in der Vergangenheit konnten wir nur dank der Hilfe des Vereins der Freunde des MEK ähnliche Objekte restaurieren. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich mit einer Spende an der Restaurierung zu beteiligten.

Wir bedanken uns für Ihre Hilfe und erbitten Spenden auf das Konto des Vereins der Freunde des
Museums Europäischer Kulturen, IBAN DE94 1001 0010 0441 2311 02, Postbank Berlin, Stichwort: Spende Schlitten

Schlittenzeichnung

Auf der Wanderung zu den Winterplätzen. In Kupfer geritzt von Anders N. Valkeapää, Könkämä, veranlasst durch Gustav Hagemann,
1928, II C 2687 b/02 © Museum Europäischer Kulturen

 

Spenden für Restaurierung

Durch Spenden unserer Mitglieder konnten bereits viele bedeutende Gegenstände
für das Museum Europäischer Kulturen erworben und/oder restauriert werden.

Bauer
Verflechtungen – Bitte um Unterstützung für Restaurierungsprojekt

Tradierte Handwerkstechniken geraten einerseits immer mehr in Vergessenheit; andererseits findet als Reaktion auf die Digitalisierung auch eine Rückbesinnung zu handwerklichen Techniken statt. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) setzt deshalb in einem neuen Ausstellungsprojekt auf „Handarbeit“.

Im „MakerMuseum“ wird mit Hilfe der umfangreichen Sammlung an Objekten der Alltagskultur des MEK das noch vorhandene Wissen über handwerkliche Techniken gezeigt und vermittelt. Den Auftakt bildet das Flechthandwerk. Flechten ist Hand-werk im wahrsten Sinne des Wortes: Als eine der ältesten globalen Kulturtechniken kann es in seiner einfachsten Form ohne bzw. mit wenigen Werkzeugen ausgeübt werden. Seit 2016 steht Flechten zudem im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO Deutschland.

Inhaltliche Schwerpunkte der Ausstellung, die im Frühjahr 2022 eröffnet, bilden die vier Themen „Mensch“, „Schutz“, „Material“ und „Muster“. Diese vier Perspektiven sollen Museumsbesucherinnen und -besuchern unterschiedlicher Generationen neue Zugänge zu Flechterzeugnissen und Flechthandwerk aus ganz Europa (und darüber hinaus) bieten.

Die Geheimnisse, die in jedem Flechterzeugnis stecken, werden aufgedeckt: Wer hat das Objekt geschaffen? Aus welchem Material ist das Objekt und wieso wurde genau dieses Material verwendet? Mit welcher Technik wurde das Objekt hergestellt? Und welche Funktion hat das Objekt? Durch diese Herangehensweise werden Alltagsgegenstände dem Bereich des Banalen enthoben; damit wird eine ganz neue Wertschätzung für das immaterielle Kulturerbe geschaffen. Die Ausstellung bietet einen umfangreichen und faszinierenden Überblick über bislang selten gezeigte Objekte aus der Sammlung des MEK. Geflochtene Gegenstände besitzen besondere Eigenschaften: Sie bilden einerseits einen stabilen Schutz, sind dabei jedoch leicht und auch flexibel. Deshalb eignen sich geflochtene Formen gut für den Transport von Waren.

 

Eseltasche1
Eseltasche2

Auch diese Tragetasche aus Spanien ist hierfür ein Beispiel. Sie wurde in der Provinz Granada ver-wendet: Mit Hilfe der sechs miteinander verbundenen Körbe wurden große Tonkrüge voll Wasser auf den Rücken von Eseln transportiert. Die Körbe sind aus geflochtenem Espartogras. Dieses wächst vor allem im trocken-heißen Klima Südspaniens und wurde dort zu vielerlei Alltagsgegenständen ver-flochten. Auch in anderen Gegenden Europas war der Einsatz solcher Körbe üblich. Wir wollen dieses Großobjekt deshalb in der Ausstellung zeigen. Ein weiterer Vorteil von geflochtenen Gegenständen ist, dass sich Abnutzungs- und Gebrauchsspuren mit natürlichen, erneuerbaren Ressourcen gut reparieren lassen. Leider weisen die Körbe dieser Tragetasche zahlreiche Gebrauchsspuren auf. Ihr Zustand erlaubt es nicht, das Objekt ohne vorherige Restaurierung und anschließende Montage auszustellen.

Bereits in der Vergangenheit konnten wir nur dank der Hilfe des Vereins der Freunde des MEK ähnliche Objekte restaurieren. Vielleicht haben Sie Interesse daran, sich mit einer Spende an der Restaurierung zu beteiligen? Die Gesamtkosten für die Restaurierung belaufen sich voraussichtlich auf circa 4250 Euro.
Wir bedanken uns für Ihre Hilfe und erbitten Spenden auf das Konto des Vereins der Freunde des Museums Europäischer Kulturen

IBAN DE94 1001 0010 0441 2311 02, Postbank Berlin
Stichwort: Spende Eselrückentaschen

Fotos:
Bauer reitet auf einem Esel auf einer Landstraße, Sierra de Guadarrama, Kastilien, Spanien, 1959, VIII Eu 4875 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / Erika Groth-Schmachtenberger
Eselstragetasche, Inventarnummer II A 3939, Huéneja, Prov. Granada, Spanien © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / Christian Krug

 

Restaurierungsgalerie

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Hochzeitskleid

Sebnitzer Schattenspiel

Perchtenmaske

Hochzeitskleid

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Arnimallee 25, 14195 Berlin
Tel. +49 (0) 30/8301 429

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